…fällt tief.
Erst im Juni war ich stolzes Gründungsmitglied eines Multigaming-Clans – schon heute gehöre ich nicht mehr dazu. Ich weiß nicht, ob und in wie weit eine Fortsetzung dieses Clans stattfinden wird – tangiert mich aber auch nicht, da mir leider vor allen Dingen meine Enttäuschung im Gedächtnis bleiben wird, die mich die letzten zwei Wochen begleitet. Nach dem gestrigen Podcast hielt ich es für nötig nun doch ein paar (mehr) Zeilen dazu zu schreiben!
Das bringt mich aber dazu mir erst einmal etwas allgemeiner Gedanken über solche „Vereinigungen“ zu machen. Nachdem ich letztens schrieb, dass ich der Meinung bin, in unserer medialen Welt würde immer weniger kommuniziert, frage ich mich nun, ob ein solcher „Verein“ respektive „Clan“ heute überhaupt noch überlebensfähig ist.
Ich meine, „früher“ musste man sich ja irgendwie engagieren und integrieren – es gab schließlich noch nicht das „W W W“ und Handys und so weiter. Ein Verein bot dann eine gute Alternative zum „normalen“ Alltag, um neue Leute zu treffen und besser kennen zu lernen.
Heute werden die Menschen jedoch regelrecht verschlissen – macht jemand einen Platz frei, wartet schon der nächste Unbekannte. Überhaupt ist alles unbekannt. Was war das eine tolle – oftmals ungeschätzte Zeit – damals, in der Schule: man ging in die selbe Klasse, den selben Kurs und mochte sich dann einfach; traf sich zwangsläufig jeden Tag und wenn man wollte auch am Wochenende.
Natürlich gab es das auch nicht geschenkt – jeder wusste, man muss eine gewisse (N)Etikette pflegen, um sich etwaige Freundschaften zu erhalten.
Im Internet wird mir immer deutlicher bewusst, dass das überhaupt keine Rolle spielt: Menschen wollen dich gar nicht mehr kennen lernen – den meisten reicht es, sich eine unfundierte „Meinung zu bilden“ – was am Rande bemerkt schon ziemlich armselig ist.
Schlussendlich weiß ich gar nicht, was mich trauriger macht: die Tatsache, dass Menschen einfach kurzlebig sind und meist auch keinen Gedanken an das Morgen verschwenden – oder es kaum noch eine Rolle spielt, wie man wirklich ist – sondern nur noch das interessant bleibt, was andere über einen verbreiten und denken.
Ich stelle es mir auch ziemlich traurig vor, in aller Welt für einen bestimmten Ruf Sorge zu tragen – und sich dabei oft selbst zu verlieren, also wer und was man tatsächlich ist.
Doch es geht um Vereine; Vereinigungen von Menschen. Am besten ist man sicher bedient, wenn man die Welt des „W W W“ aus seinem privaten Leben verbannt und eine deutliche Linie zieht. TS quatschen, bisschen sinn-frei zocken – OK – und das reale Leben für reale Menschen nutzen. Im Grunde war das sicher immer schon „der richtige“ Weg. Ich hatte es nur vergessen.
Das macht es Menschen wie mir aber unglaublich schwer Anbindung zu finden: ich arbeite, habe Familie und daher wenig „freie“ Zeit. Es ist mir nicht möglich regelmäßig und in namhaftem Umfang „draußen“ neue Menschen kennen zu lernen. Davon abgesehen ergibt es sich auch selten, da ich keinen Alkohol trinke und von Hause aus nicht so gerne feiern gehe. Meine Interessen sind halt auch ziemlich „nerdig“
Ich hatte schon mal über einen Sportverein nachgedacht – aber da wird es größtenteils auch um besagten Sport gehen, manche nehmen vielleicht direkt mit anderen, bekannten Leuten daran teil.
Ich glaube, ich persönlich kann die Menschen in der Masse auch einfach nicht leiden. Oft machen mir andere Menschen Angst. Die Barriere Internet und der schützende Mantel der Anonymität boten mir oft einen Raum, den ich in meinem realen Alltag nicht habe.
Nicht verwunderlich, das diese einerseits schützende Anonymität andererseits sehr verletzend werden kann.
Der Grund darüber zu schreiben ist sicher meine Entrüstung. Selten kann ich sagen, ich hätte es anders erlebt. Resümierend muss ich daher feststellen: ein Clan bestehend aus Unbekannten birgt unbekannte Emotionen, Eigenschaften und Verhaltensweisen.
Manche Menschen sind halt einfach scheiße und falsch. Viele Menschen sind dazu dann auch noch oberflächlich – und sehen nie diese falsche Art, sondern beschränken sich auf das nette Gesicht, oder irgendein Geld, welches der oder die verschleiernd investiert hat. Das bleibt zwar traurig ist aber leider auch die Wahrheit.
Mein Fazit zu meinem Erlebnis bleibt: ich danke den Mitgliedern von LCOR – durch euch bin ich, schlussendlich, ein besserer Mensch geworden. Auch bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass auch hier wieder die Lebensweisheit meiner Mutter greift, denn „manchmal sind die Menschen einfach so„.
Im Laufe der letzten Tage hat sich durch das Verhalten der Anderen gezeigt, dass es ein größeres Problem, in dem Fall mit mir, sein muss – denn anders kann ich mir nicht erklären, dass man mich von sämtlichen Listen runter löscht und andere – ebenfalls massiv Beteiligte, akzeptiert, so als wären sie eben nicht beteiligt gewesen.
Aber ich bleibe meinem Credo treu und werde auch auf meinem persönlichen Blog keine dreckige Wäsche waschen, um andere Leute zu diffamieren – ganz gleich wie sehr ich mit einem solchen Verhalten im Recht wäre.
Ich möchte auch den Augenblick nutzen, mich bei allen Leuten zu entschuldigen, die auf mein Geheiß hin in diesen Clan, mit diesen Menschen, gestoßen sind. Ich kann nur beteuern, dass meine Absichten stets gut waren und tatsächlich uns alle miteinander verbinden sollten.
Am Ende bleibt es ein Versuch aus einer Masse, eine Einheit zu schmieden – die jedoch einfach nicht existent und vermutlich seit den Anfängen nie kompatibel gewesen ist. Ich bin nun froh, entsprechende Menschen aus meinem Leben gestrichen zu haben – oder aber gestrichen worden zu sein. Sie verdienen weder einen Platz in „meiner“ virtuellen Welt, noch in meinen realen Gedanken. Auf der Straße hätte ich mich sicher nicht dazu herabgelassen mit ihnen zu sprechen – im Internet werde ich das nun auch nicht mehr tun.
Was mir solche Leute dann erzählen, darf auch einfach keinen Einfluss mehr auf mein reales Leben haben – vor allen Dingen nicht auf meine Werte, die ich immer so vehement zu verteidigen bereit bin.
An diesem Punkt möchte ich auch noch einmal klar stellen, selbst wenn es in der Anonymität des Netzes keinen Wert hat, dass ich nicht über alle 28 Mitglieder so übel denke, wie es durch meine Zeilen vielleicht schimmern mag.
Da ich stets bestrebt bin, den Menschen zu zeigen, was ich von ihnen halte und wie wenig oder viel ich sie mag, hoffe ich, dass jeder selbst gut beurteilen kann, wenn er/sie obiges nicht persönlich zu nehmen hat. Wer sich dabei nicht sicher ist, kann mich ja immer noch jederzeit fragen – denn ich drücke mich niemals vor einer konfrontierenden Unterhaltung – und stehe immer zu dem was ich sage und denke!
…diese Tatsache hätte dem Clan, am Rande bemerkt, auch vieles ersparen können.
ABER ich bin ja nicht jeder – und jeder ist ganz sicher auch nicht (so wie) ich – was meiner Wertvorstellung nach auch grundsätzlich richtig ist. – Nur verstehen, das sollte man sich trotzdem!
Bis zum nächsten Mal,
euer Ich
– Kira 🙂
Ein fremder Gedanke zu “Was hoch fliegt…”