…wären so unglaublich wichtig für mich, vor allem um mit Dingen und Menschen abzuschließen, die es nicht wert sind immer wieder in meinem Kopf umher zu irren.
Sehr egoistisch – ich weiß, aber muss ich an dieser Stelle nicht persé „egoistisch“ sein?
Ich denke mir immer, dass die ganze Welt auf dich und deine Gefühle scheißt und es genau deshalb deine regelrechte Pflicht ist, selbst ein (oder zwei) Auge(n) darauf zu haben, was DIR wichtig ist. Denn – um damit ein für alle mal aufzuräumen:
DU bist NICHT hier, um anderen nach dem Mund zu reden – geschweige denn für ihre persönlichen Befindlichkeiten einzustehen.
Natürlich gibt es Momente, in denen wir „Zivil-Courage“ zeigen MÜSSEN (es nur leider viel zu selten tun) – nur geht es mir hierbei um etwas völlig anderes.
Immer wieder ertappe ich mich aber dabei, es Gott verdammt allen Menschen Recht machen zu wollen. Ich gebe mir dann „besonders“ viel Mühe mit der einen oder anderen Person, übertrete dabei immer wieder meine selbst erschaffenen Grenzen – und finde dafür dann auch JEDES Mal einen mehr oder weniger „plausiblen“ Grund, weshalb ich das tue.
wenn wir den Fokus darauf legen, die Befindlichkeiten anderer über unsere eigenen zu stellen und unsere Gegenüber das dann „annehmen“ und teilweise sogar „einfordern„, werden wir IMMER an „zweiter“ Stelle stehen, nicht nur – vor allem aber in der eigenen Welt.
Viel leichter gesagt als getan darf das jedoch niemals „normal“ sein.
Binnen kürzester Zeit bin ich wieder zwei von einander unabhängigen Menschen auf den Leim gegangen und könnte mich ohrfeigen, SCHON wieder „alles“ vergessen zu haben, was ich schon so viele Jahre weiß:
Wenn er sich nicht mit mir beschäftigt und mir stattdessen seine Fehler, seine Sorgen und seine unreflektierte Meinung vor die Füße kotzt – manchmal nicht einmal das und dabei alle Regeln der „vernünftigen Kommunikation“ bewusst nicht anwendet, dann war dieser Jemand nie mein Freund – und viel früher hätte ich ihm „seinen Wert“ für mich absprechen müssen.
Stattdessen habe ich mich selbst in gewohnter Manier hinten angestellt und damit eine Position eingenommen, die ich viel zu gut kennen gelernt habe in meinem Leben
Meine Lieben,
eigentlich sollte es mir gut gehen. Ich müsste über allem erhaben glücklich darüber sein, ein lang ersehntes Ziel endlich erreicht zu wissen.
Und eigentlich war mein Beitrag längst fertig und wartete nur auf meine Freigabe – wie bereits vor mehr als zwei Wochen angekündigt. Kurzerhand schrieb ich jedoch obiges und habe nun die Zeit gefunden, auch den Rest entsprechend anzupassen.
Die vergangenen Jahre waren für mich die Hölle – obwohl ich glaubte, mit dem Verlust meiner Mama am Zenit dieser vermeintlichen Hölle angelangt zu sein. PAH!
Dabei gab mein Verlust nur den Anstoß und das, was ich mir zu einem großen Teil in den folgenden Jahren selbst antat, war noch um ein Vielfaches schlimmer, als jede noch so schreckliche Minute am Bett meiner verstorbenen Mutter – ihre kalte Hand in meiner.
Niemand fickt dich so hart, wie Du dich selbst ficken kannst – eine Tatsache, die ich definitiv genauso bestätigen kann.
Da waren nun diese sechs Jahre – krank, traurig, einsam und dunkel. Mehrere Diagnosen, 50 kg+ und der ein oder andere Kontaktabbruch mit der leiblichen Familie später, fand ich mich in einem selbst gebauten Gefängnis wieder, in dem ich vollkommen unfähig irgendwas zu „schaffen„, vor mich hin fettete.
Zu keinem meiner Familienangehörigen pflege ich Kontakt – wenn auch in den meisten Fällen aus schwerwiegenden Gründen, die sich tatsächlich auch nicht mehr ändern lassen. Nicht einer meiner vergangenen, teils langjährigen und guten Freunde konnte dieses Elend bis zum Schluss mit ansehen – und ich mache ihnen heute nicht einmal mehr einen Vorwurf daraus. Stattdessen kann ich es sogar verstehen.
Irgendwann fand ich mich dann wieder; sichtlich gealtert ohne jeglichen Einfluss von nichts geringerem als der täglichen Dosis Sonnenstrahlung – die, wie ich glaube, kaum jemand so gut zu schätzen weiß, da sie regelrecht selbstverständlich ist, jedenfalls für die meisten von uns.
Ich wusste, dass sich was ändern muss und ich versprach mir immer wieder aufs Neue selbst, wie ernst ich das alles nehme und wie stark mein Wunsch und auch mein Zutun zur Veränderung ausfallen würde – könnte…wird. Letztendlich ist es ziemlich gemein, mit dem Anfangen – denn wenn Du dich über einen langen Zeitraum hinweg aus allem raus gehalten hast, was Leben heißt, musst Du erst einmal wieder einen Weg zurück in dein vermeintliches Leben finden.
Wenn du dann mit nur einer Ausnahme – die sich unweigerlich aber zu einem großen Teil, an dieses Dasein angepasst hat, alleine da stehst und überhaupt keine Richtung erkennen kannst, in die es gehen „könnte„, erweist sich ein solcher „Neuanfang“ als unüberwindbare Hürde und wirft dich viel mehr zurück als das er dir den Weg ebnet.
denn wie gesagt sehe ich in vielen Wendungen – selbst-reflektiert wie ich bin – meinen Anteil und kann daher nicht den Finger heben und irgendwem anders die Schuld an irgendwas geben.
…was es jedoch ebenso wenig einfacher macht. Denn die offensichtliche Schuld bei sich selbst zu finden, lässt dich nicht „neu anfangen„. Viel mehr erinnert sie dich immer wieder daran, was du alles nicht geschafft hast und ruft dir ins Gedächtnis, das es ja einen Grund hat, dass Du nun heute genau HIER bist.
Nevermind…ich hatte also einen Plan: ich wollte neu anfangen und wieder leben.
Dieser Prozess hat beinahe wieder drei Jahre Lebenszeit gefressen. Tage und Wochen in denen ich alles – vor allem aber mich selbst in Frage gestellt habe.
Nun stehe ich aber heute hier: hab nen Job, gehe 42,5 Stunden in der Woche arbeiten – habe nette Kollegen, neue Freunde (nah und fern <3 ) und bekomme zum ersten Mal wieder Gehalt.
Und trotzdem gibt es noch Menschen, vermeintlich welche, die sich mir „verbunden“ fühlten, die mich das alles vergessen lassen und mir wieder dieses „Du bist scheiße“-Gefühl geben.
So viele Leute haben mir im Laufe der Jahre gesagt, ich würde nie wieder arbeiten gehen. Und da arbeite ich – nicht nur in einem neuen Job, sondern vor allem an mir selbst, jeden Tag auf’s Neue. So viele Leute haben mich mit so genannten „Sozialschmarotzern“ auf eine Stufe gestellt, dabei habe ich nie auch nur einen Cent vom Vaterstaat bezogen. So viele Leute haben meine Ehe als „Kurzschluss„-Entscheidung abgetan – und da sind wir, mittlerweile im sechsten Ehejahr. Schon so viele Leute haben geglaubt, sie könnten mir meinen ganz eigenen Wert absprechen – und anderorts meinen Namen und vor allem meine Person in den Schmutz ziehen.
Immer wieder werden mich andere Leute unterschätzen – und ich kann nur wiederholen, dass ich es einfach satt bin „euer“ Arsch zu sein. Ich weiß das es scheiße ist, wenn man einsehen muss, einen Fehler gemacht zu haben. Und ich weiß auch, dass es eine Menge Arbeit und Fleiß bedeutet, mit sich selbst ins Reine zu kommen.
Anderen – und hier leider oftmals mir – permanent den schwarzen Peter zu zuschieben, weil ich mich genauso benehme wie immer und es plötzlich, von jetzt auf gleich ein Problem für Dich ist, wird Dich nie weiter bringen.
Es mag sein, dass ihr es – mit der Hilfe eurer Familien, Eltern, Geschwister… – nicht geschafft habt, euch selbst dazu zu bewegen, es besser machen zu wollen.
Deswegen habe ich es nun trotzdem nicht weniger alleine geschafft – lediglich mit einer Erinnerung im Gepäck, an einen Menschen, der bereits mit seinem Stolz für mich gestorben ist und ein Leben damit verbracht hat, mir die Werte eines rechtschaffenen, arbeitenden Lebens zu vermitteln.
Was letztlich dann so viel bedeutet wie: ich musste mir auch bei meiner Mutter keine Anerkennung mehr erarbeiten, da ich diese bereits zu Lebzeiten besaß.
Wo ich heute stehe, mag für andere Menschen nichts Wert sein. Und ich spreche niemandem seine Meinung ab.
Aber worauf ich heute zurück blicke; dieser riesen Haufen Scheiße, hat wohl noch nie vor euch gelegen, auf euch, hat euch noch nie erdrückt und er hat auch noch nie euren Alltag bestimmt – bildet euch daher bitte nicht ein, mir sagen zu dürfen, wie viel Wert dieser neue Stand nun für mich haben darf; oder eben nicht.
Ich sage niemandem, wie er/sie sein/ihr eigenes Leben gestalten soll. Ich erwarte nicht, dass jeder da draußen meine persönliche Meinung teilt und den gleichen Weg einschlagen wird wie ich. Aber ich erwarte den nötigen Respekt, vor meinem Leben und somit mir.
Wenn Du ein Problem mit mir hast, dann sprich mit mir – wenn wir danach auch nie wieder reden werden. Hab ich mich dir gegenüber falsch verhalten – dann sprich mit mir und lass mich „Entschuldigung“ sagen. Bitte geh nicht hin und verbreite deine falsche Meinung über mich, weil Du vielleicht gekränkt bist, oder enttäuscht – denn ich verdiene diese falsche Darstellung meiner Person nicht. Auch dann nicht, wenn es Dir egal ist.
Viele sollten sich obiges mal zu Herzen nehmen und darüber nachdenken, wie sie es fänden, benutzt – um dann liegen gelassen und fälschlich beleidigt zu werden.
Möchtest Du, dass andere Menschen so mit Dir umgehen? Jetzt sagst Du, es ist Dir egal – aber glaub mir: es kommt der Tag, da wirst Du Ich sein – und jemand anderes Du.
Mit diesen Worten – auch im Hinblick auf meine ehrlichen Worte im letzten Stream war es das nun mit meiner September-Post und ich wünsche euch allen – auch den Ärschen einen Lichtblick wie den, den ich NUN ENDLICH in meinem Fokus habe.
Wir werden wieder von einander hören – ganz bestimmt!
– Kira 🙂