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Plötzlich: Mutter

Ich weiß, dass mich die wahren Mamas da draußen belächeln werden, bei obigem Titel. Ich weiß, dass das, was ich schreibe lediglich den Auszug von wenigen Tagen beschreibt und wahrlich „Mama sein“ ein ganzes Leben anhält – wenn man es denn richtig macht.

Ich möchte meine momentanen Gefühle in Worte fassen und festhalten, was die jüngsten Ereignisse in mir losgetreten haben.

Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon über meine Familie und mich geschrieben habe – und noch viel weniger weiß ich, wie oft ich meine Ansichten, Meinungen und Empfindungen überworfen, überdacht oder gar verändert habe.

Für mich ging es immer um das große Ganze – um meine Familie eben, die ich – wie ich später begriff, einfach nicht habe.

Ich habe erkannt, dass ich eigentlich schon mein ganzes Leben nach „dieser“ Familie suche – und das ich für jedes bisschen Wertschätzung in meinem Leben habe kämpfen müssen. Und die langen Rechnungen, die habe ich dafür auch stets selbst bezahlen müssen. So zeichnet sich eine traurige Bilanz durch mein Leben: Opfer – Kinderheim – Einsam – Waise.

Die letzten Jahre mit meiner Mutter sind nicht nur so besonders, weil es eben die letzten waren, sondern vor allem deswegen, weil diese Jahre das einzig gute sind, was ich – wenn ich mich ganz besonders anstrenge – von meiner „Familie“ jemals bekommen habe.

Der große Rest war kurz gesagt: schlecht.

Die darauf folgende Erkenntnis, dass meine Schwester eben nicht länger meine Schwester, sondern einfach nur irgendein Mensch in meinem Leben ist – und am liebsten nicht einmal das, hat viele Jahre auf sich warten lassen. Vorab habe ich unzählige Kämpfe gefochten, für jeden Krümel Liebe, Aufmerksamkeit und Hingabe.

Irgendwann habe ich eingesehen, dass meine Schwester niemals dem entsprechen wird, was ich mir als Familie wünsche – und ich habe akzeptiert, dass ich dann eben keine Familie (mehr) habe.

Außenstehende hinterfragen diese unfreiwillige Entscheidung immer wieder. Sie können es einfach nicht verstehen, weil sie es, glücklicherweise, schlicht und ergreifend nicht am eigenen Leib haben erfahren müssen.

Eine Zeit lang habe ich dann immer versucht zu erklären – nicht nur diesen Leuten, sondern auch mir selbst.

So habe ich auch immer wieder Schritte gewagt – in Richtung meiner Familie. In Richtung der Menschen, die einem eigentlich stets am Nächsten sind.

Und all diese Schritte entpuppten sich als endlose Märsche, die ich – bis heute – durch die Bank alleine zu gehen hatte. Niemals gab es auch nur die kleinste Form von Entgegenkommen – und wenn ich niemals sage, dann meine ich: in meinen 27 Lebensjahren nie.

Diese Erfahrungen als Wegweiser nehmend, habe ich mich – abgesehen von allen anderen Umständen, die es da noch gibt – schon vor vielen Jahren gegen die Gründung einer eigenen Familie entschieden.

Ich sehe dabei immer mich, welche ich in der ersten Reihe zur Trauerfeier meiner Mutter alleine sitze und mag mir gar nicht vorstellen, wie es meinem Kind erginge, würde ich einmal sterben.

Überhaupt leiten mich diese Erlebnisse in bald allen Entscheidungen des alltäglichen Lebens. Ich nehme keine Kredite – aus Angst, die Rate nicht zahlen zu können – da mir jedes Netz fehlt, welches mich in einem solchen Fall auffängt. Ich denke nie an die nächsten Jahre – sondern immer nur an das morgen – vielleicht auch die nächste Woche.

In vielerlei Hinsicht ist ein solches Leben aber auch „einfacher“. Ich muss nicht an irgendwelchen Geburtstagen von irgendeiner Verwandtschaft teilnehmen, wenn ich es nicht möchte. Ich brauche auch abseits meiner eigenen vier Wände an niemanden denken. Treffe ich eine Entscheidung, dann treffe ich diese für mich – und ich trage somit ausschließlich für die Lebewesen innerhalb meiner Wohnung Verantwortung – von welchen einer auf vier Beinen läuft und ein anderer selbst Verantwortung tragen kann – und das auch tut.

Vor wenigen Jahren war ich um die Nachteile dieses Lebens sehr traurig, ängstlich – allem voran jedoch einsam. Nie klingelt mein Telefon, weil Oma oder Tante anruft. Und nie besucht mich jemand, mit den gleichen Wurzeln. Spreche ich von meiner Kindheit, schwelgt niemand mit mir in Erinnerungen – und niemand kann mir auf die Sprünge helfen, weil ich dies oder das nicht mehr so genau weiß.

All das sind ideelle Dinge, die man nirgends „kaufen“ kann – sondern einfach besitzt, oder eben nicht.

Nach meiner letzten Pleite mit meiner Schwester – die meinerseits auch nur noch mäßig emotional war, wollte ich sowas nicht mehr. Keine Briefe, keine Besuche und keine Anrufe mehr. Ich wollte weder Glückwünsche zu meinem Geburtstag, noch Geschenke an Weihnachten. Einfach gar nichts.

Mir ging es um ehrlich zu sein auch nicht schlechter, als in den vergangenen fünf Jahren. Ich hatte genügend Zeit, mich an dieses Leben zu gewöhnen – und mit meiner Rastlosigkeit ins Reine zu kommen. Der kleine Carlo war daran – nebenbei bemerkt – maßgeblich beteiligt!

Es zogen wieder Monate ins Land. Monate in denen ich – um ehrlich zu sein – kaum an meine Schwester gedacht habe. Sicherlich kam hier und da mal die ein oder andere Frage auf, aber alles in allem war es gut so wie es eben gewesen ist.

Dann, es war ein Sonntag, klingelt es an der Tür. Meine Schwester steht im Türrahmen.

Als erstes war ich regelrecht fassungslos. So sehr, dass ich nicht anders reagieren konnte, als sie hinein zu holen.

Sie sah wieder schlechter aus als zuletzt. Die Kleine hatte sie nicht mitgebracht – vermutlich besser so.

In mir gingen zahllose Gedanken umher und ich kam nicht umhin als gerade raus zu fragen, was sie möchte.

Gleich sprudelte es aus ihr heraus – so hysterisch wie immer, wenn sie lügt, auf Drogen ist oder richtig tief in der Scheiße sitzt.

Mir fiel es schwer zu folgen, denn wenn jemand so viele Lügen erzählt und das Lügen-erzählen so gut beherrscht, wie kaum jemand anderes, dann überlädt jedes einzelne Wort die Lage.

Schlussendlich sind mir die Gründe für einen weiteren Entzug meiner Schwester egal. Ich habe das Spiel schon so oft mitgespielt, dass mir einfach jegliche Muße fehlt, dem Ganzen meinen Glauben und mein Interesse zu schenken.

Am Ende ging es natürlich wieder um eine „Forderung“ – es ging um meine Nichte.

Angeblich hatte meine Schwester eine Operation und wurde anschließend mit Opiaten behandelt – weswegen sie eben positiv auf diese getestet worden ist.

Daher war ein Entzug unumgänglich.

Aber wohin mit der Kleinen? Wenn ich keine Familie, also kein Netz aus Verwandten die mir hier und da helfen, habe, dann hat meine Schwester ebenfalls keine mehr.

Wäre meine Nichte in eine soziale Obhut gekommen, wäre es schwer für meine Schwester sie wieder zurück zu  bekommen.

Manch einer mag dann sagen, dass das bei ihrer Drogen Geschichte auch besser wäre. Doch als Kind einer alkoholkranken Mutter, welches ich Heime und den sonstigen Sozialapparat unseres Landes kennenlernen durfte, kann ich sagen: jede Mutter bleibt nun einmal die Mutter.

Also war meine Antwort klar: natürlich könnte die Kleine kurzzeitig bei mir bleiben.

Gesagt getan ging der Rest ziemlich schnell. Ein paar Tage zogen ins Land und eines morgens stand meine Schwester samt Kind auf meiner Türschwelle.

Erst jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen: ich kannte dieses Kind einfach nicht. Und vielleicht klingt es herzlos – aber wenn ich das Wort „Nichte“ spreche, dann fühle ich gar nichts.

Schon früh hat es meine Schwester verstanden mir jegliches Recht auf das Tante sein zu nehmen – und um wegen ihrer Entscheidungen nicht unterzugehen, habe ich es irgendwann einfach  hingenommen.

Ich habe mir  eingeredet, das dieses Kind einfach einen Platz in meinem Herzen und in meinem Leben hat – doch so funktioniert das nicht.

Wenn man lange genug alleine ist und die Menschen, die einen solchen Platz inne hatten nicht mehr da sind, dann ist da nicht plötzlich Raum für jemand anderen.

Diese besonderen und unumstößlichen Gefühle entstehen durch Zeit. Zeit die wir niemals hatten.

So entpuppte sich meine neu gefundene Unterkunft für die Kleine als unerträglich für mich. Nichts in meinem Leben ist auf eine solche Situation  eingestellt.

Ich war bemüht für das Kind das Beste daraus zu machen. So machte ich kleine Toast Elefanten zum Frühstück, Gesichter aus Fischstäbchen, Gurken und Nudeln zum Mittag und erhob stets mit einer Leckerei Bedingungen für gutes Benehmen. Nach 20 Jahren ging ich erstmals wieder auf einen Spielplatz und ich kenne nun jeden Namen der kleinen Pferdchen aus „My little Pony“.

Doch egal wie sehr ich mich bemühe und im Zuge dessen verstelle: ich verstelle mich. Ich schaffe Raum nicht nur für dieses kleine Mädchen, sondern gleichwohl auch für meine Schwester.

Manchmal müssen wir Entscheidungen treffen, die nicht nur einen positiven Effekt behalten, denn einfach alles im Leben hat zwei Seiten.

Und ich will nicht länger, das meine Schwester in meinem Leben eine Rolle spielt. Ich habe mich daher schon vor sehr langer Zeit damit abgefunden, das auch meine Nichte keine Rolle in meinem Leben spielen kann.

Diese letzte Tat bleibt somit ein unnötiger Versuch, etwas zu schaffen, was einfach nicht mehr da ist und vielleicht auch noch nie da gewesen ist.

Ich trage keine Verantwortung für die kleine Isabella. Ich bin nicht dafür zuständig ihr ein beständiges drum herum zu bieten. Ihre Mutter ist es – und diese hat vor einigen Jahren entschieden, dass ich eben nicht dazu gehöre.

Für all diese Entscheidungen können weder meine Nichte, noch ich.

Doch jedes Mal, wenn sie in meinem Leben plötzlich eine Rolle spielt und ich in ihrem und meine Schwester diese Rolle nach Belieben wieder weg reduziert, leidet vor allem dieses kleine, wertvolle und unschuldige Kind. Und ich leide, das ist Fakt.

Deswegen halte ich fest an meiner einstigen Entscheidung die ich niemals selbst habe treffen dürfen.

Ich habe erkannt, was ich unlängst wusste: ich wäre eine gute Tante. Doch ich bin es nicht und werde auch niemals eine sein.

 

 – Kira 🙂

k1von3

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Posted by: k1von3 // LifeBlog - Gedankenschrott // alltag, familie, kinder, leben, mutter sein, mutter werden, nichte, tante // August 3, 2017

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