…ist der schlimmste Tag des Monats zu Ende – und es fühlt sich gut an, fast so, als könnte ich jetzt erst wieder richtig durchatmen.
Natürlich habe ich wie wohl die meisten Menschen einen Kalender, der mich aufgrund meiner Verpflichtungen regelmäßig daran erinnert, welchen Monat wir es gerade haben und natürlich auch welchen Tag.
Doch der Oktober kündigt sich, anders als all die anderen Monate, schon lange Zeit im Voraus auf emotionaler Ebene an.
Es geht mir schlechter – ich denke mehr nach und ich empfinde eine große Sehnsucht, nach einem Menschen der nicht mehr ist – aber immer schon so unglaublich wichtig für mich war.
Die Rede ist natürlich von meiner Mutter – die in diesem Jahr am 29. Oktober 62 Jahre alt geworden wäre.
Es ist schon einige Zeit her, dass ich mit Depressionen zu kämpfen hatte und ich bin froh darüber, dass es mir eigentlich deutlich besser geht, als noch vor einem Jahr – und noch viel besser, als vor zwei Jahren oder davor. Und doch bleibt mein Verlust ein mich stets begleitender Zustand, der sich nicht mehr ändern lässt und immer wieder seine Macht über mich unter Beweis stellt.
Dann glaube ich selbst, es ginge mir gut und beteuere das auch in Gegenwart meiner verbliebenen Lieben – die mir dann jedoch vor Augen führen, dass es mir eben nicht gut geht.
Ich bin oft traurig und spreche viel mehr als sonst über die Erinnerungen die ich noch habe – und ich habe das Gefühl es würden von Mal zu Mal weniger.
Zum Glück bin ich mit einem Menschen gesegnet, der mir immer wieder auf’s Neue zuhört – auch wenn ich ein und die selbe Geschichte bereits zum 180ten Male erzähle. Immer wieder kommen dann Fragen auf und ich fühle mich, als könnte ich meine Mutter „beleben“ – wenigstens für die kurze Dauer eines Gesprächs oder die Länge einer Zigarette.
Versteht mich nicht falsch, wir reden viel über meine Mama – auch die restlichen 335 Tage im Jahr – jedoch keinesfalls so intensiv wie in diesem einen Monat.
Normalerweise begleiten mich meine Emotionen immer wieder kurz in entsprechenden Schlüsselmomenten. Im Oktober finde ich mich jedoch in einer Art Dauerwerbesendung wieder.
Während es einerseits schön ist, diesem besonderen Menschen zu gedenken – vermisse ich sie andererseits schrecklich und komme nicht umhin, mir die Frage zu stellen, ob das irgendwann aufhört.
Mit diesen Worten gebe ich einen kleinen Einblick in mein momentanes ist – und wünsche euch einen schönen Start in den November!
– Kira 🙂