Nachdem meine Mutter gestorben ist, fiel ich ein tiefes Loch – hatte starke Depressionen und ertrug eine so unfassbare Trauer, dass ich mich heute noch frage, wie ich noch da sein kann. Diese Zeilen beschreiben meine damaligen Gefühle sehr gut – neigen aber auch dazu, mich zu erinnern. Vergessen werde ich es wohl nie…
Wohin?
Ich stehe auf
und wasche mich
Ziehe mich an
und schminke mich.
Ich erledige
Arbeit und Heim
Verlebe den Tag
schlafe nachts kaum ein.
Und jeder fragt mich
„wie geht es dir“
– „Gut“ sage ich
doch stets denk‘ ich mir:
Was soll ich noch,
mit diesem Leben,
kein einziger Mensch
kann mir Frieden geben.
Niemand mehr da,
der an meiner Seite steht
Niemand mehr da,
der mich wirklich versteht.
Auch helfen kann mir niemand,
denn der einzige Mensch,
der immer da war
ist nun fort –
endlich angekommen, erleichtert
jedoch an einem für mich
unerreichbaren Ort.
Ich bin traurig,
einsam, verloren,
und allein.
– in einer Masse aus Menschen
Und Mitleid.
Aber ich brauche kein Mitleid,
ich brauche endlich wieder einen Sinn,
um vorwärts zu laufen.
© 27.04.2012 kmr
Bei diesen Posts teile ich lyrische Gedanken mit euch, die lange her sind – oder vielleicht brandaktuell.
– Kira 🙂