Erst vor kurzem entdeckte ich eine Tonaufnahme auf meinem Handy – die mich zum Fortsetzen der Dienstags-Poesie gebracht hat. Diese Zeilen beschreiben den Verlust meiner Mutter – ohne jeden Zweifel. Aber sie sind nicht einfach nur „traurig“, sondern mehr ein uneingefordertes Versprechen, welches mich tatsächlich, jeden Tag wieder und mit jedem Jahr mehr, begleitet.
Bei der Dienstags-Poesie teile ich lyrische Gedanken mit euch, die zum Teil brandaktuell aber manchmal auch schon viele Jahre alt sind.
Garaus
Wenn keine Brise mehr über die Erde weht,
kein Sturm sanft durch Ort und Straßen fegt.
Wenn kein einziges Wort über der Menschen Lippen geht
kein Ton mehr die Melodie zu einem Lied hergibt,
dann wird es vergangen sein.
Wenn die Welt sich irgendwann zu drehen aufhört
und kein Leben neu geboren wird.
Wenn keine Sonne mehr ihre Strahlen schenkt
und kein Stern am Himmel den vergangenen gedenkt,
dann wird es vergessen sein.
Wenn kein Gedanke mehr im Hirn entsteht
und kein Tag je wieder vergeht.
Wenn kein Herz mehr pulsierend im Rhythmus schlägt
und keine Ader das Blut gar weiter trägt,
erst dann wird auch mein Schmerz zu Ende sein.
Solange meine Knochen, mein Gerüst sein werden;
meinen Körper tragen und mein Wesen erhalten;
Solange meine Lungen mit Luft gefüllt sind
und ich durch meine Augen, am Tag, die Welt erleb‘
solange wird mich die Erinnerung an Dich stets begleiten.
Solange ich bin,
bist auch Du – in meinem Leben.
Auf ewig – und in jedem einzelnen,
gibst Du diesem Leben seinen Sinn.
Ich habe geschworen, dass ich niemals aufgeben werde –
jedoch sagte ich nie, dass ich Dich je vergessen können will.
© kmr 18.06.2014
– Kira 🙂